Aktuelles
Am 08. April 2024 um 19 Uhr kommt der Beirat Bürgerbeteiligung im Ratsaal der Gemeinde Großpösna zusammen, um zwei Themenblöcke zu bearbeiten:
Erstens soll über die aktuelle Lage des Bürgerbudgets gesprochen werden. Erreicht die Gemeinde ihre Bürgerinnen und Bürger? Wie kommt die Werbung bei den Menschen an? Fühlen sie sich gut informiert?
Zweitens soll ein neues „Projekt“ gefunden werden, dass vom Beirat vorbereitet werden soll – so, wie es schon 2023 mit dem Bürgerbudget gut geklappt hat.
Bürgerbeteiligung. Und jetzt?
Damit Bürgerbeteiligung nicht nur ein leeres Versprechen bleibt, hat die Gemeinde einige Schritte unternommen. Der Beirat Bürgerbeteiligung ist ein Schritt, der kaum öffentliche Aufmerksamkeit bekommt, aber dennoch sehr wichtig ist. Im Beirat besprechen die Mitglieder aktuelle und geplante Maßnahmen für die Bürgerbeteiligung in der Gemeinde Großpösna. So werden die Ideen und Konzepte der Verwaltung vor ihrer Umsetzung intensiv geprüft und entscheidend verbessert. Um Zeit und Ressourcen zu sparen, wurde der Beirat Bürgerbeteiligung in den Verwaltungsausschuss der Gemeinde integriert. Die erste Sitzung fand am 04.09.2023 statt. Der Beirat Bürgerbeteiligung soll zunächst bis Ende 2025 mindestens einmal pro Quartal zusammenkommen. Aktuelle Berichte und Protokolle werden regelmäßig unter News veröffentlicht.
Wir vertreten Dich!
Im Beirat Bürgerbeteiligung kommen Personen aus vier verschiedenen Bereichen zusammen, die alle auf ihre Weise die Menschen in Großpösna vertreten:
- Mitglieder des Gemeinderats
- der Bürgermeister
- Mitglieder der Gemeindeverwaltung
- Mitglieder der Bürgerschaft
Gemeinderat und Bürgermeister werden regelmäßig in einer Wahl von den Großpösnaerinnen und Großpösnaern gewählt, um ihre politischen Interessen zu vertreten. Die Mitglieder der Verwaltung, denen der Bürgermeister zugleich vorsteht, sind nicht gewählt, sondern nach Bedarf und Befähigung eingestellt, um „den Laden am Laufen zu halten“. Gemeinderat, Bürgermeister und Verwaltung treffen sich seit jeher regelmäßig am ersten Montag im Monat im „Verwaltungsausschuss“, um wichtige Dinge zu besprechen und Beschlussempfehlungen an den Gemeinderat zu formulieren. Wenn jedoch über Bürgerbeteiligung diskutiert und Empfehlungen ausgesprochen werden sollen, dann sollten auch „normale“ Bürgerinnen und Bürger mit am Tisch sitzen.
Deshalb ist die Gemeinde besonders stolz auf die 5 Mitglieder der Bürgerschaft, die ein Drittel des Beirat Bürgerbeteiligung ausmachen. Es wird je eine Person aus einem der 5 Ortsteile der Gemeinde nach dem Zufallsprinzip gelost. Allgemeine Bedingungen sind das Mindestalter von 16 Jahren und der Erstwohnsitz in der Gemeinde Großpösna. Von den gelosten 5 Personen müssen außerdem mindestens 2 unter 30 Jahre alt sein. Oft haben Entscheidungen von Politik und Verwaltung Auswirkungen über Jahre und Jahrzehnte hinweg. Deshalb ist es besonders wichtig die Jungen von heute an der Gestaltung ihrer Zukunft in der Gemeinde zu beteiligen.
Im Gegensatz zu den Mitgliedern des Gemeinderats, dem Bürgermeister oder den Mitgliedern der Gemeindeverwaltung, haben die gelosten Mitglieder aus der Bürgerschaft keine festgelegte Amtszeit oder Arbeitsverträge. Sie können ihr Los ablehnen oder annehmen und so oft zu den Sitzungen des Beirat Bürgerbeteiligung kommen, wie sie möchten. Wenn sie aus irgendwelchen Gründen (Familie, Ausbildung, Beruf, Gesundheit, …) nicht mehr teilnehmen wollen/können, wird aus ihrem Ortsteil eine neue Person gelost, die in Zukunft ihren Platz im Beirat einnimmt.
Wieso losen wir?
Das Losprinzip hat einige Vorteile, die die gelosten Mitglieder zu einer wichtigen Ergänzung der gewählten und berufenen Mitglieder des Beirats machen.
Das Losprinzip ist zu aller erst besonders demokratisch, weil es daran erinnert, dass die Meinung und Haltung aller Menschen gleich viel wert ist. Die Macht der Vertreterinnen und Vertreter des Volkes ist nur geliehen, was durch das völlig zufällige Losverfahren deutlich wird.
Zweitens ist das Losverfahren unparteiisch und fair, weil es jede und jeden treffen kann und nicht nur die, die die am lautesten schreien oder gute Kontakte haben. Die Gelosten kommen also nicht aus einer speziellen Gruppe. Sie bilden den Querschnitt der Gesellschaft ab.
Drittens fördert das Losverfahren neues Wissen zutage. Es werden in der Regel Menschen ausgewählt, die sich nicht aktiv freiwillig für diese Position beworben hätten – weil es ihnen nicht in den Sinn käme, weil sie denken, dass ihnen sowieso niemand zuhört oder weil sie nicht wissen, wo und wie sie sich Gehör verschaffen können. Deshalb bringen die gelosten Mitglieder viel Wissen, Erfahrung und Kreativität mit in den Beirat, die sonst vielleicht im Sande verlaufen wäre.
Viertens soll das Losverfahren den gelosten Mitglieder Mut machen, sich weiter in der Gemeinde zu engagieren. Sie werden die Erfahrung machen, dass ihre Meinung ernst genommen wird und dass es viele Menschen in Großpösna gibt, die ihre Gemeinde besser machen wollen. Das soll ein persönlicher Ansporn für die Ausgelosten sein, in Zukunft öfter mitanzupacken.