Ausgangspunkt
Zu oft werden in der deutschen Politik und in der Verwaltung die Bedürfnisse von Kindern, Jugendlichen und Familien nicht genügend berücksichtigt. Das führt dazu, dass Kinder und Jugendliche in einer Gesellschaft groß werden, die zu selten für sie da ist. Die jungen Menschen werden kaum gefragt, was sie wollen und wie sie ihr Umfeld gerne gestalten möchten. Das führt dazu, dass sie verlernen, ihre eigene Meinung wichtig zu nehmen und sich mit ihrer Kommune zu identifizieren.
Ziel
Die Kinder der 4. Klassen der Löwenzahn Grundschule sollen sich mehr Gedanken um ihre Gemeinde machen und ihre Bedürfnisse und Wünsche lautstark äußern. Sie sollen die Erfahrung machen, dass ihre Meinungen ernst genommen werden und dass sie ein wichtiger Teil Gesellschaft sind.
Teilprojekte
Um zwei Schritte in Richtung des oben genannten Ziels zu gehen, werden mit den 4. Klassen der Löwenzahn Grundschule zwei Projekte durchführen: „Meine Gemeinde“ und „Machen statt Meckern“.
1) „Machen statt Meckern“
Den eine Schritt hin zu selbstbewussten und kreativen jungen Menschen gehen wir auf der Ebene der Kultur. Hier arbeitet der KuHstall e.V. mit dem Kulturraum Leipziger Raum zusammen. Das Teilziel ist, bis Dezember 2023 Kunst im öffentlichen Raum zu gestalten. Die Kinder sollen so Orte verändern und verschönern, die sie heute noch als unattraktiv oder langweilig wahrnehmen.
2) „Meine Gemeinde“
Den zweiten Schritt hin zu mündigen und lauten jungen Menschen gehen wir auf der Ebene des Politischen. Hier arbeitet der KuHstall e.V. mit der Gemeinde Großpösna zusammen. Das Teilziel ist, im Juni 2024 ein Kinderfest auszurichten. Dieses soll an einem Ort stattfinden, bei dessen Erbauung zu wenig an die Perspektive der Kinder gedacht wurde. Genau dort werden die Kinder vor den Sommerferien 2024 selbst ein Fest für Groß und Klein ausrichten und ihre Bedürfnisse laut äußern. Die Kinder sollen darüber hinaus vom Entwickeln erster Ideen bis hin zu Organisation, Aufbau und Durchführung des Fests so eng wie möglich eingebunden werden.
Hauptverantwortliche und Ansprechpartner
Adrian Tozzi 01525/9290098 Teilprojekt „Meine Gemeinde“ |
Nadin Rüfenacht info@nadin-maria-ruefenacht.com 0174/9663294 Teilprojekt „Machen statt Meckern“ |
Projektträger
SKZ KuHstall e.V. Petra Körner-Winter |
Kulturraum Leipziger Raum Sandra Trepák |
Aktuelles:
In den Workshop-Tagen 19.-21.09.2023 geht es im Projekt „Meine Gemeinde“ vor allem darum, die erlebten Dinge der letzten zwei Wochen zu reflektieren und konkret nach vorn zu schauen: Wo soll das Kinderfest stattfinden? Was soll angeboten werden?
Im Projekt „Machen statt Meckern“ haben die Kinder sich über Kunst im öffentlichen Raum unterhalten und eine erste „kleine“ Fahne gebastelt. Jedes Kind malte ein Stück und die Gruppe setzte am Ende die Fahne aus allen Stücken zusammen. Sie dient als Modell für die 5-6 Meter hohen Fahnen, die die Kinder im GTA in den folgenden Wochen gestalten können. Ziel ist es, dass fünf Fahnen entstehen – jde charakteristisch für einen Ortsteil.
Mitte September machte Katja Meier, Sächsische Staatsministerin für Justiz, Demokratie, Europa und Gleichstellung, auf ihrer „Sommertour“ halt in Großpösna. Ihr Ministerium in Dresden fördert die Gemeinde Großpösna mehrere Jahre lang über die „Förderrichtlinie Bürgerbeteiligung“. Zu den daraus finanzierten Beteiligungsmaßnahmen zählen beispielsweise der Bürgerbus, die Bürgerstipendien oder der Beirat Bürgerbeteiligung. Aber auch das Projekt „Meine Gemeinde“ mit den 4. Klassen der Löwenzahn Grundschule ist ein fester Bestandteil der Bürger- bzw. Jugendbeteiligung in Großpösna.
In einem Workshop am 14.09. machte sich Staatsministerin Meier selbst ein Bild, wie im Projekt „Meine Gemeinde“ gearbeitet wird. Bürgermeister Daniel Strobel und Projektleiter Adrian Tozzi erklärten, dass die Kinder zum Nachdenken angeregt werden sollen – Nachdenken über ihre alltäglichen Wege in der Gemeinde, über die Ortsteile, in denen sie Freunde, Verwandte oder Hobbys haben und die die Ortsteile, die sie noch nie besucht haben. Heraus kam eine riesige Karte von Großpösna mit eigezeichneten Wegen, Häusern, Spielplätzen und anderen Orten, die die Kinder regelmäßig besuchen. Die Arbeit in diesem Workshop dient als Grundlage für die Jugendbeteiligung. Erst wenn die Kinder ermutigt werden, sich eine Meinung zu dem zu bilden, was sie jeden Tag sehen, können sie auch Ideen entwickeln, ihre Gemeinde besser zu machen. Ziel ist es, dass die Kinder sich eine gut begründete Meinung zulegen, dass sie ihre Meinung selbstbewusst vertreten und auch aktiv zur Lösung von Problemen beitragen. Auf welche Art und Weise genau die Kinder das tun werden, werden sie im Laufe des Projekts „Meine Gemeinde“ selbst bestimmen. Katja Meier war jedenfalls begeistert von dem Engagement der Mitarbeitenden aus KuHstall e.V., Gemeinde und Grundschule, die sich für dieses Projekt zusammengetan haben. Über den weiteren Projektverlauf wird die Gemeinde in der rundschau informieren.